Sehr geehrter Herr Dr. Geerlings,
im Namen der Fraktionen SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und UWG/FW – Aktiv für Neuss bitten wir
darum, den nachfolgenden Antrag auf die Tagesordnung des Sportausschusses am 08.11.2022 zu set-
zen.
Beschlussempfehlung:
- Die Verwaltung wird gebeten zu prüfen, welche der Neusser Kunstrasen- und Ascheplätze
langfristig in Naturrasenplätze umgewandelt werden können. Die Kosten und Einsparungen
sollen detailliert aufgelistet werden, auch unter Berücksichtigung, dass dadurch keine größe-
ren Kapazitäten an Sportplätzen verloren gehen und sowohl Vereine als auch Kinder und Ju-
gendliche nicht mehr als nötig in der Nutzung der Plätze eingeschränkt werden. Erforderliche
finanzielle Mittel sollen ebenso dargestellt werden, wie ein möglicher Zeitplan.
Begründung:
Kunstrasenplätze stellen riesige Flächen aus gemischten Kunststoffen dar. Die Ökobilanz ist im Ver-
gleich zum Naturrasen deutlich schlechter. Die verwendeten Materialien können weder vor noch nach
der Nutzung recycelt werden. Zudem werden die Kunststoffe Polypropylen und Polyethylen aus Erdöl
erzeugt und sind nicht nachhaltig. Allein durch Kunstrasenplätze gelangen fünf Prozent des deutschen
Mikroplastiks in die Umwelt (Quelle: Quarks, https://www.quarks.de/umwelt/muell/so-viel-mikro-
plastik-gelangt-in-die-umwelt/).
Mikroplastik sammelt sich immer stärker in den Weltmeeren an und stellt eine wachsende Gefahr für
die Umwelt und den Menschen dar.
Während Kunstrasenplätze in der Nutzung Vorteile wie etwa eine höhere Belastbarkeit und längere
Bespielbarkeit haben, bieten Naturrasenplätze neben den ökologischen Aspekten ebenfalls interes-
sante Vorteile. Die Verletzungsgefahr ist deutlich geringer, zudem reichen eine ausreichende Pflege
und Nachsaat für den langfristigen Erhalt. Dadurch sind die Investitionskosten deutlich geringer, die
Wartungskosten allerdings höher. Wie alle Grünflächen wirkt auch ein Naturrasen klimaregulierend,
luftfilternd und schützend für den Boden. Aus ökologischer Sicht sollte daher die schrittweise Um-
wandlung von Kunstrasenplätzen in Naturrasenplätze ein gemeinsames Ziel sein. Durch die Umwand-
lung entstehende Einschränkungen für Vereine, Kinder und Jugendliche sollten auf das Notwendigste
reduziert werden.
Mit freundlichen Grüßen